Workshop über Zwangsheirat in der Oberstufe

Bei einem konstant steigenden Prozentsatz Migranten in den Schweizer Schulen ist es ein Muss, allerspätestens in der Oberstufe Dinge wie Heiratsverschleppung, Zwangsheirat, Liebesverbot und andere Formen von Gewalt in der Familie zu thematisieren. Jugendliche, die in den Traditionen der Ehrkultur erzogen werden, sind oft überraschend blind dafür, dass ihnen so etwas blühen könnte. Entweder hören sie von klein auf nichts anderes, und es erscheint ihnen deshalb normal, dass sie z. B. einen Cousin oder eine Cousine heiraten sollen. Oder sie rechnen nicht damit, dass ihre Eltern sich dem Druck der Grossfamilie bzw. der Heimatkultur beugen und sie vor vollendete Tatsachen stellen würden. Um so wichtiger ist es, sich auf dem „neutralen Boden“ der Schule mit den eigenen Rechten, möglichen Gefahren und mit Hilfsangeboten vertraut zu machen.

Am vergangen Freitag besuchte unsere Geschäftsleiterin Sela Esslinger eine Oberstufe in Bürglen TG. Mit im Gepäck ein paar aktuelle Beispiele aus dem Beratungsalltag des Vereins Sabatina, Facts zum Thema innerfamiliäre Gewaltformen und den spannenden Kinofilm „Nur eine Frau.“ Im Anschluss daran stellte sie verschiedene Hilfsangebote für Betroffene vor und machte den Schülerinnen und Schülern Mut, rechtzeitig Hilfe zu suchen, falls sie befürchten, in Sachen Partnerschaft nicht frei entscheiden zu dürfen oder von ihren Eltern in eine Ehe gezwungen zu werden.

Ausführliche Informationen für Lehrkräfte bzw. Schulsozialarbeit unter office@sabatina-schweiz.ch.

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