Das vergangene Jahr war in vieler Hinsicht ein spannendes. Es galt einige Herausforderungen zu meistern, aber wir haben auch einige Highlights erlebt. Mit Ihren grosszügigen Spenden haben Sie unseren Dienst ermöglicht. Dafür sind wir sehr dankbar. Gerne geben wir Ihnen Einblick in unsere diversen Geschäftsfelder.

Nothilfestelle in der Schweiz
Im Jahr 2023 haben wir fünf neue Dossiers eröffnet. Die Hilfesuchenden waren zwei Frauen aus der Türkei,  eine aus dem Libanon, eine aus Tschetschenien und ein junger Mann aus Afghanistan. Letzterer war unter Druck geraten von Seiten der Eltern seiner iranischen Freundin. Als ihre Eltern die Beziehung entdeckten, zwangen sie die beiden, nach islamischem Recht zu heiraten.

Häufig stellt uns das strenge Asyl- bzw. Ausländergesetz der Schweiz vor grosse Herausforderungen. Es reicht eben nicht, wenn man «nur» von der eigenen Familie bedroht wird. Solange Verfolgung nicht vom Staat ausgeht, werden Betroffene von Ehrenmorddrohungen in ihr Heimatland zurückgeschickt. Man kann sich kaum vorstellen, mit wieviel Angst und Verzweiflung Betroffene leben. Leider lässt das Gesetz kaum Spielraum. Aber wo immer möglich versuchen wir, mit Behörden zu verhandeln und auch über die Landesgrenzen hinweg Netzwerke aufzubauen, um selbst im Herkunftsland Anlaufstellen und Schutz bieten zu können.

Unsere Berater und Beraterinnen sind Tag und Nacht erreichbar und können unbürokratisch und kompetent reagieren. Damit dies so bleibt, gab es 2023 zwei wertvolle Weiterbildungen mit Polizeistellen der Abteilungen Häusliche Gewalt sowie Risiko- und Bedrohungsmanagement.

Öffentlichkeitsarbeit
Mit Inseraten und Publireportagen in diversen Magazinen haben wir auf unsere Arbeit aufmerksam gemacht und unseren Spenderkreis erweitert. In Radiointerviews (z. B. ERF Lifechannel, Radio Maria) und diversen Vorträgen und Referaten orientierte unsere Geschäftsleiterin Sela Esslinger nicht nur über Fälle von Zwangsheirat in der Schweiz und die zugrunde liegenden Kulturunterschiede, sondern ermutigte ihre Zuhörer auch, sich zu engagieren und mutig auf Fremde zuzugehen.

Highlights waren die Sabatina-Anlässe im November. Sowohl in Bern als auch in Zürich und in der Ostschweiz sind wir auf interessiertes Publikum gestossen. Wie schon im Vorjahr konnten wir verschiedentlich mit Kinofilmen auf die Not junger Migrantinnen und Migranten aufmerksam machen. Sowohl im Thurgau als auch in St. Gallen und Glarus waren wir mit Film- und Diskussionsabenden am Start. Auch konnten wir die Leserschaft unseres vierteljährlich erscheinenden „Report“ um 50 neue Empfänger auf 600 erweitern.

Internationale Projekte
Wie auch in den Vorjahren hat unser Verein durch Patenschaften rund ein Dutzend Mädchen aus besonders armen und benachteiligten christlichen Familien unterstützt. Im «Mary’s Home» haben sie eine sichere, familienähnliche Unterkunft und besuchen eine gute Schule. Nach einigen Startschwierigkeiten ist es im Jahr 2023 endlich gelungen, auch ein solches Heim für Jungen zu eröffnen, und bis Ende Jahr konnten zusätzlich zu den Mädchen auch 6 Jungen aufgenommen werden. Darüber freuen wir uns sehr, und unser Dank gehört nicht nur unserem dortigen Direktor Albert David, sondern auch Ihnen, die Sie unsere Arbeit immer wieder finanziell unterstützen.

Finanzen
Die Spenden sind im Vergleich zum Vorjahr um CHF 3’590 gesunken. Gleichzeitig hatten bei den Hilfsprojekten (Nothilfestelle und Pakistan) höhere Auslagen als letztes Jahr. So müssen wir einen Verlust von CHF 29’122 verkraften. Dank eines guten Finanzpolsters aus den Vorjahren ist aber die Weiterführung unserer Vereinsarbeit nicht gefährdet. Nach wie vor ist es uns ein Anliegen, die Verwaltungskosten so tief wie möglich zu halten. Umstrukturierungen in der Buchhaltung (System- und Personalwechsel) haben 2023 zu überdurchschnittlichen Kosten geführt, die sich im laufenden Jahr allerdings wieder stabilisieren sollten.

Ausblick auf das Jahr 2024
In Pakistan wird ein Hauskauf im Jahr 2024 unumgänglich, denn leider wurde der Mietvertrag für die bisher genutzten Räumlichkeiten gekündigt. Um solche Turbulenzen künftig vermeiden und bauliche Anpassungen vornehmen zu können, sucht unser Team vor Ort nach einer geeigneten Immobilie.

In der Schweiz legen wir einen Fokus auf Präventionsarbeit. Informative Workshops sensibilisieren Oberstufenschüler für die Themen Zwangsheirat und Heiratsverschleppung. Jugendliche mit Migrationshintergrund in diesen Klassen sind oft ahnungslos oder denken, es betreffe sie nicht. Sollte es dann doch ernst werden, wissen sie, wo sie Hilfe bekommen können.

Damit wir unsere Klientinnen und Klienten rechtlich besser unterstützen können, suchen wir Partnerorganisationen in Sachen Rechtsberatung. Und auch unseren Spenderkreis möchten wir erweitern, damit das entstandene Defizit ausgeglichen und die Vereinstätigkeit ausgebaut werden kann.

Danke, dass Sie uns dabei unterstützen!

Spendeneingang: CHF 107’802
Hilfsprojekte: CHF 54’512
Öffentlichkeitsarbeit: CHF 59’203
Verwaltung: CHF 23’208
Defizit: CHF 29’122

 

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